Tom Baum
Abteilungsleiter Fußballjugend beim TURA Untermünkheim
Zur Person:
Alter: 21
Familienstand: ledig
Kinder: keine
Wohnort: Untermünkheim
Beruf: Industriekaufmann bei der Fa. OPTIMA
Bisherige Vereine: TuRa Untermünkheim
Größte sportliche Erfolge: B-Jugend Meister
Hobbys (außer Fußball): Familie, Freunde treffen, Tough Mudder
(Hindernisläufe), Handbal
Bevorzugtes Essen: Pizza
Bevorzugtes Getränk: Orangensaft
Frage 1)
Hallo Tom, zurzeit hat man es als TURA-Fan nicht gerade
leicht. Unsere 1. Mannschaft scheint wohl nach 13 Jahren
Landes- bzw. Verbandsligafußball in die Bezirksliga
Hohenlohe abzusteigen. Unsere Zweite kämpft nach einer
völlig verkorksten Vorrunde nun um den Klassenerhalt in der
Kreisliga A. Welche Auswirkungen hat denn diese Situation
auf unseren fußballerischen Nachwuchs?
Natürlich beschäftigen sich die Jugendspieler auch mit der
Situation der Aktiven. Jedoch würde ich nicht sagen dass es
große Auswirkungen auf unsere Jugendarbeit hat. Die Spieler sind
in allen Altersklassen sehr motiviert. Wir spielen mit der
A-, B-, und D-Jugend derzeit um den Aufstieg in die
Bezirksstaffel und mit der C-Jugend um den Klassenerhalt in der
Bezirksstaffel.
Zudem darf man nicht vergessen, viele Vereine würden nur zu
gerne in der Bezirksliga spielen. Das ist auch für die
Jugendspieler attraktiv.
Bei der zweiten Mannschaft bin ich mir sehr sicher, dass wir die
Klasse halten.
Frage 2)
Du bist Jugendleiter und auch gleichzeitig Trainer der
F-Jugend. Wie sieht denn eigentlich so eine normale Woche
im Alltag eines engagierten Ehrenamtlichen aus? Gibt´s denn
auch mal ein fußballfreies Wochenende?
Im Prinzip räume ich jeden Tag Zeit für den TURA ein. Zurzeit ist
es überwiegend die Vorbereitung der Sportwoche.
Dazu kommen dann die fixen Termine wie das Training und die
Spiele meiner F-Jugend.
Außerdem versuche ich bei so vielen Jugendspielen wie möglich
mit dabei zu sein, dass sehe ich als einen wichtigen Teil in
meiner Funktion als Jugendleiter. Schließlich sollen die Kinder
und Jugendlichen auch wissen wer ihr Jugendleiter ist. Dazu
kommen dann in so einer „normalen Woche“ verschiedene
Kleinigkeiten wie Gespräche mit den Trainern, Spielern oder
auch Eltern.
Fußballfreie Wochenenden gibt es bei mir eigentlich so gut wie
nicht, entweder schaue ich die Spiele vom VfB Stuttgart
oder vom TURA.
In der Winterpause werden Turniere sowie Vorbereitungsspiele
unsere Mannschaften ausgetragen, außerdem schaue ich
dann auch gerne die Hallenturniere im Fernseher an. Im Sommer
stehen ja dann immer wieder große Turniere an (Confed
Cup, WM, EM) die ich natürlich dann auch sehr gerne verfolge.
Dazu kommen dann auch hier wieder die
Vorbereitungsspiele unserer TURA Mannschaften.
Frage 3)
Seit dieser Saison sind wir mit dem SV Tüngental von der
A-Jugend bis zur E-Jugend eine Spielgemeinschaft
eingegangen. Wie läuft dies denn im Alltag konkret ab und
wie zufrieden bist du mit der Zusammenarbeit mit dem
Haller Teilortsverein?
Die Spielgemeinschaft war für uns, so wie auch für Tüngental
notwendig. Im Regelfall ist in jeder Altersklasse ein
Ansprechpartner von uns so wie von Tüngental bei den
Mannschaften mit dabei. Dies erleichtert dann natürlich auch die
Kommunikation mit den Eltern. Die Spiele und
Trainingseinheiten finden abwechselnd bei uns oder in Tüngental
statt.
Insgesamt bin ich sehr zufrieden, natürlich gibt es immer mal
wieder ein paar Dinge die wir noch optimieren müssen, aber
hier finden beide Seiten immer gleich eine schnelle Lösung.
Ziel ist natürlich, das die Kinder und Jugendlichen ihren Spaß
haben, aber auch die Möglichkeit, für Ihre Farben weiterhin
Fußball zu spielen.
Frage 4)
Zwischenzeitlich hat sich deine Jugendabteilung auch einen
tollen Vereinsbus angeschafft. Wie kam es dazu?
Über einen Vereinsbus wurde ja die letzten Jahre immer mal
wieder diskutiert. Ich kann mich sogar noch zu meiner Zeit als
Jugendspieler erinnern, als ein Bus im Gespräch war. Nur wurde
dies nie realisiert.
Letztes Jahr war es ja dann wieder die gleiche Situation, nur das
diesmal vielleicht der richtige Zeitpunkt war. Jörg Pfänder,
Horst Marlok und ich haben uns mehrmals getroffen, uns
Gedanken gemacht wie wir einen Bus finanzieren können. Das
hatten wir eigentlich relativ schnell geklärt, da ein passender Bus
beim Autohaus Zech stand. Der nächste Punkt war dann,
wer kümmert sich hauptverantwortlich um den Bus. Hier hat sich
Thomas Unfried dann dazu bereit erklärt und so wurde
aus unserem dreier Team ein vierer Team.
Der Bus wird natürlich überwiegend von der Fußballjugend
genutzt, kann aber an freien Tagen so wie Wochenenden auch
von anderen Abteilungen auf Anfrage genutzt werden. Hier ist
dann Thomas Unfried der Ansprechpartner.
Frage 5)
Der Verein hat dich für den DFB-Preis „Fußballheld“
vorgeschlagen. Dort werden gezielt junge Ehrenamtliche
geehrt. Du hast in unserem Bezirk den 3. Platz belegt und
wurdest vom ehemaligen Weltklasse-Schiri Knut Kircher
ausgezeichnet. Wie genau kam es zu der Ehrung und welche
Erinnerung hast du noch daran? Motiviert einen eine
solche Auszeichnung?
Wie genau es dazu kam weiß ich nicht. Da steckt wahrscheinlich
Horst Marlok mit seinen Vorstandsmitgliedern dahinter.
Ich hab nur eines Tages einen Brief vom WfV bekommen. Erst
dachte ich, wenn es vom WfV kommt ist es eine Strafe die
wir zahlen müssen. Als ich den Brief dann geöffnet hatte habe ich
mich natürlich sehr gefreut.
Der Abend der Ehrung ist mir noch gut in Erinnerung. Diese fand
in Gerabronn-Dünsbach statt. Knut ist ein sehr lustiger
und angenehmer Mensch und von solchen bekannten
Persönlichkeiten nimmt man natürlich gerne eine Ehrung
entgegen.
Ich würde nicht sagen dass mich so eine Auszeichnung motiviert.
Meine ehrenamtlichen Tätigkeiten mache ich ja nicht
dafür, damit ich dafür Auszeichnungen erhalte. Hier sehe ich mich
als Fußballer, einzelne Erfolge freuen mich natürlich,
aber am Ende zählt für mich wo mein Team, wo der TURA steht.
Frage 6)
Wann fiel bei dir die Entscheidung, sich ehrenamtlich beim
TURA zu engagieren? Was motiviert dich besonders,
sich Tag für Tag einzubringen?
Die Entscheidung kam eher unbewusst. Als ich noch in der
C-Jugend spielte, wollte ich gerne Schiedsrichter werden.
Daraufhin hat mein Vater bei Joachim Giersch nachgefragt.
Gierschi hat sich dann voll um alles gekümmert und mich zum
Kurs angemeldet.
Der nächste Schritt war dann in der B-Jugend. Unter unserem
Trainer Willi Pfauser hatten wir einen starken Zusammenhalt
in der Mannschaft
Mit Willi lernten wir dann sozusagen das richtige Vereinsleben
kennen. Dazu gehörten verschiedene Aktivitäten, das
Highlight war neben der Meisterschaft unser Turnier in
Neckarrems mit der anschließenden Party „Rock am Zipfelbach“.
An diese zwei Ereignisse wird sich die Mannschaft noch in vielen
Jahren erinnern, da bin ich mir sicher. Daraufhin wollte
ich dann gerne mich als Trainer versuchen. Hier kam dann der
Kontakt mit Roland Weidner zustande. Mit ihm als
Unterstützung im Rücken versuchte ich mich dann in meinen
ersten Jahren als E-Jugendtrainer. Mittlerweile bin ich jetzt in
meiner siebten Trainersaison. Die restlichen Ehrenämter kamen
dann über die Jahre immer wieder hinzu. Hier hat mein
Onkel Roland Schwenzer mich auch immer mal wieder
vorgeschlagen und ins Gespräch gebracht. Egal ob als Beisitzer
im
Hauptausschuss, als Abteilungsleiter Aktiv oder jetzt auch als
Jugendleiter, meine Motivation Tag für Tag erkläre ich damit,
dass ich den Verein voran bringen möchte. Damit wir alle noch
zusammen viel Freude und viele Erfolge beim TURA feiern
können.
Frage7)
Du bist auch im Orga-Team für die 30.
TURA-Jubiläumssportwoche, die ja bekanntermaßen ab dem
14.Juni 2017
hier auf dem Sportgelände startet. Auf was dürfen wir uns
den besonders freuen? Wie sieht denn das Programm
aus?
Hier muss ich mich erst einmal bei Marco Bauer bedanken. Er
leitet das Orga-Team sozusagen. Mit ihm bin ich die letzten
Tage immer wieder in Kontakt.
Wir wollen die Sportwoche wieder insgesamt interessanter
gestalten. Es soll nicht nur Fußball gespielt werden, sondern
auch für die Geschwister die mit zu den Turnieren kommen soll es
ein Programm geben. Wir wollen den ganzen Verein mit
seinen Abteilungen präsentieren.
Mehr möchte ich noch nicht zum Programm „verraten“. Alles
weiter erfahrt ihr dann die nächsten Wochen.
Frage 8
Kommen wir nochmals auf die aktuelle Situation im Fußball
zurück. Es gibt ja einige TURA-Talente, die schon in
der Jugend in anderen Verein spielen. Wie sieht da denn die
Situation aus? Ist mit der Rückkehr vom einen oder
anderen zu rechnen? Haben wir in unseren Jugend-Teams
genügend Talente, die ebenfalls zu den Aktiven
überwechseln?
Natürlich gibt es hier immer wieder Gespräche mit den Jungs.
Egal ob das Mutlu ist, der die ehemaligen TURA-Spieler die
in anderen Vereinen aus der Jugend kommen anspricht, oder ich
wo mit den Jugendspielern spricht. Der Kontakt ist da.
Talente haben wir mit Sicherheit bei uns in der Jugend. Die
aktiven Trainer können sich in der nächsten Saison auf die
"neuen“ aus der A-Jugend freuen. Teilweise spielen ja schon
unsere Spieler aus der A-Jugend in der ersten bis dritten
Mannschaft.
Frage 9)
Der Fußballsport hat, wie viele andere Sportbereiche auch,
Nachwuchssorgen. Gerade im Jugendbereich sind
Spielgemeinschaften fast schon Standard. Wie kann es
zukünftig gelingen, die Kinder wieder bis zum Aktivenalter
heranzuführen?
Grundsätzlich finde ich es wichtig, dass die Kinder und
Jugendlichen Sport machen. Wenn sie sich dann am Ende für den
Fußball entscheiden, ist das für uns natürlich umso schöner.
Sehr schwierig ist es, heutzutage eigentlich fast unmöglich, einen
Jahrgang durch die komplette Jugend zu führen. Viele
wechseln da die Sportart. Was aber aus meiner Sicht viel
schlimmer ist, dass die Prioritäten anders gesetzt werden. Viele
kommen wann sie wollen, sitzen nur noch am Handy oder vor
dem Fernseher, hier muss man aber auch die Eltern in die
Pflicht nehmen. Die interessiert es teilweise nicht ob ihr Kind auf
einmal mitten in der Saison aufhört. Früher hat man
zumindest die Saison beendet, aber war nicht mitten drin weg.
Frage 10)
Der TURA ist ja zwischenzeitlich einer der größten
Mehrsparten-Sportvereine im Landkreis. Was sollte gerade
im Nachwuchsbereich unbedingt realisiert werden, was läuft
gut, was läuft weniger gut?
Ich muss ehrlich sagen, dass das Angebot für den Jugendbereich
super ist bei uns. Eigentlich ist für jedes Kind eine Sportart
dabei, angefangen für die kleinsten beim Kinderturnen.
Was natürlich nicht so gut läuft, ist die Unterstützung der
freiwilligen Helfer. Jede Sportart, jede Abteilung braucht Trainer
und Betreuer. Hier kann man nie genug haben.
Als nächstes fände ich schön wenn wir eins realisieren könnten.
Ich denke neben unserem neuen Gebäude am Sportplatz
und unserem Jugendbus käme so ein Kunstrasenplatz bestimmt
super!
Zum Schluss möchte ich noch etwas sagen. Ich möchte mich ganz
herzlich bei Joachim „Resi“ Rößler bedanken. Seit sieben
Jahren arbeite ich jetzt mit ihm zusammen und er hat zu jederzeit
immer ein offenes Ohr und hat mich noch nie hängen
lassen wenn ich seine Hilfe brauchte.
Außerdem möchte ich mich auch noch bei Erich Krumrein,
Werner Pfänder und Wolfgang Meiner bedanken. Ohne Sie wäre
ich schon oft am Sportgelände Steinach aufgeschmissen gewesen.
Danke euch!!
Dein Tipp für die Spiele am Wochenende:
TURA Untermünkheim : SV Fellbach 1:0
SC Ingelfingen : TURA Untermünkheim II 0:3
SC Ingelfingen II : TURA Untermünkheim III 1:4